Alumni-Interview: Wendy’s inspirierende Reise als Nachhaltigkeitsmanagerin
Es gibt Menschen, die ihren Beruf nicht nur ausüben, sondern ihn mit Leidenschaft und Vision gestalten. Wendy Sauer ist so jemand. Als engagierte Nachhaltigkeitsmanagerin bei der Star Finanz hat sie nicht nur ökologische und soziale Aspekte im Blick, sondern auch deren Integration in alle Unternehmensbereiche. In unserem exklusiven Alumni-Interview teilt Wendy ihre Reise zur Nachhaltigkeit, ihren Alltag und die Herausforderungen, die sie bewältigt.
Vor einigen Monaten hat Wendy den Zertifikatslehrgang „Sustainability Transformation Manager“ erfolgreich abgeschlossen, und wir freuen uns, dass sie Teil unserer Alumni-Community ist. Dieser Kurs hat ihren Blickwinkel entscheidend geprägt und konkrete Werkzeuge an die Hand gegeben, die sie in ihrer täglichen Arbeit einsetzt. In den kommenden Teilen unseres Interviews wird Wendy offen darüber sprechen, wie der Kurs ihre Herangehensweise an Rolle und Organisation verändert hat, und welche praktischen Anwendungen sie bereits erfolgreich umgesetzt hat.
Begleiten Sie uns auf diesem inspirierenden Weg und erfahren Sie, wie Wissen und Praxis Hand in Hand gehen, um die Welt von morgen schon heute besser zu gestalten. Lassen Sie sich inspirieren von einer Frau, die Nachhaltigkeit lebt und Ihnen zeigt, wie Sie selbst Teil dieser Veränderung werden können.
Starten Sie mit uns die Reise durch die Augen einer entschieden nachhaltigen Gestalterin und erfahren Sie mehr über den Kurs, der alles veränderte.
Wie Wendy mit Leidenschaft Nachhaltigkeit in der Star Finanz voran bringt
Julia Reckfort: Hallo liebe Wendy, schön, dass du heute Zeit hast. Ich freue mich sehr, dass ich heute das Alumni-Interview mit dir machen darf. Zu allererst, herzlichen Glückwunsch zum Buchkapitel in dem Buch „(Quer-)Einstieg ins Nachhaltigkeitsmanagement“. Ich fand es sehr interessant zu lesen und habe mich besonders über das Thema „Inner Development Goals“ gefreut, da ich mich damit aktuell auch sehr intensiv beschäftige.
Inzwischen ist es ja einige Monate her, dass du den Zertifikatslehrgang „Sustainability Transformation Manager“ besucht und erfolgreich abgeschlossen hast. Ich bin sehr gespannt über dein Fazit, ob der Kurs dir weiter geholfen hat und was du mitgenommen hast.
Zu Beginn, interessiert mich: Wie bist du eigentlich zu dem Thema Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsmanagement gekommen?
Wendy Sauer: Privat interessiert mich Nachhaltigkeit schon sehr lange. Zum Beispiel ernähre ich mich seit über 24 Jahren vegetarisch, achte sehr darauf woher meine Lebensmittel und Klamotten kommen und versuche meinen Garten biodivers zu gestalten – zum Leidwesen meiner Nachbarn 😉 Wir haben viele einheimische Büsche und Sträucher und dadurch viele Bienen, Hummeln und Vögel. Bei uns lebt einfach alles. Meine Leidenschaft für Nachhaltigkeit wollte ich dann auch irgendwann beruflich nachgehen.
Schließlich habe ich mich dann nach einem sehr emotionalen Vortag von Robert Marc Lehmann (Umweltschützer) vor ca. 3 Jahren dazu entschieden mich auch beruflich mehr mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Von Anfang an hatte ich dabei immer die Unterstützung von zwei Bereichsleiterinnen aus dem Bereich Business Operations und People, Culture & Places, die mich auch auf meinem Weg zur Nachhaltigkeitsmanagerin unterstützt haben. Aber auch die Geschäftsleitung kommt langsam dahinter und sagt „Nachhaltigkeit ist wichtig“. Trotzdem fehlt noch die Erkenntnis, dass das alle im Unternehmen betrifft . Daher versuchen wir für die Berichtspflicht mit so vielen Abteilungen (Personal, Facility, Finanzen, Compliance usw.) wie möglich zusammenzuarbeiten.
Was ist dir wichtig in deiner Rolle als Nachhaltigkeitsmanagerin?
Mir ist wichtig, dass Nachhaltigkeit dem ganzen Unternehmen nützt und jeder einzelne was dafür tun kann. Es gibt nicht nur die eine Nachhaltigkeitsmanagerin, die das alles macht, sondern dass wir aus verschiedenen Bereichen und Rollen daran arbeiten müssen Nachhaltigkeit ins Unternehmen zu bringen und umzusetzen.
Das erinnert mich an etwas, dass ihr in eurem Buchkapitel geschrieben habt. Ihr nutzt das Konzept der „Future Circle“. Was genau ist das? Wie funktioniert das? Was für Herausforderungen gibt es da?
Der Future Circle ist ein freiwilliges Netzwerk bei uns im Unternehmen und wir arbeiten an verschiedene Zukunfsthemen wie Nachhaltigkeit, New Work, Begegnungsformaten etc. Hier habe ich auch begonnen verschiedenen Themen zur Nachhaltigkeit umzusetzen. Zum Beispiel haben wir zusammen mit der IT einen Digital CleanUp veranstaltet. Dadurch das wir den Digital Clean Up aus zwei Bereiche veröffentlicht haben, war die Akzeptanz deutlich größer. Da war jetzt nicht nur die Nachhaltigkeitsmanagerin, die gesagt hat „Du musst deine E- Mails löschen“, sondern auch die IT, die gesagt hat „Wir haben viel zu viele Daten auf unseren Servern. Wir müssen etwas löschen.“ … Ich gucke immer, welcher Bereich oder auch welche Rollen könnten mich noch bei bestimmten Themen unterstützen. Und dann machen wir das zu zweit oder zu dritt. Das macht es viel einfacher, als wenn ich als Nachhaltigkeitsmanagerin alleine auftrete. …
Was für Herausforderungen hast du als Nachhaltigkeitsmanagerin, die andere vielleicht nicht sofort realisieren?
Herausfordernd sind auf jeden Fall die vielen und unterschiedlichen Themen, die alle bearbeitet werden müssen. Aber auch die Herausforderung als Nachhaltigkeitsmanagerin Themen in andere Bereiche zu geben. Wenn man die Rolle als Nachhaltigkeitsmanagerin hat, dann denken viele schnell, die macht das alles schon. Aber Nachhaltigkeit ist etwas, dass von allen getragen werden muss. Ich verstehe meine Rolle eher als zentraler Anlaufpunkt, der unterstützt und berät, wie man Prozesse, Abläufe etc. so nachhaltig wie möglich gestalten kann, aber die Durchführung liegt bei den Mitarbeitern/ Mitarbeiterinnen in den jeweiligen Abteilungen.
Wie geht ihr bei der Star Finanz das Thema Nachhaltigkeit an?
Nachhaltigkeit bekommt bei uns einen immer höheren Stellwert. Daher wurde auch zum 01.01.2025 die Vollzeitstelle als Nachhaltigkeitsmanagerin geschaffen. Außerdem haben wir für die Datensammlung des Nachhaltigkeitsberichts extra ein Team aus unterschiedlichen Bereichen und mit unterschiedlichen Rollen gegründet. Dabei kümmern sich welche nur um Umweltthemen, andere um soziale Themen, und wieder andere um Governance und die Kommunikation. Wir treffen uns alle 2 Wochen und besprechen was sich geändert hat, wo jeder steht, ob wir noch etwas brauchen.
Zusätzlich versuchen wir noch weitere Themen neben dem Nachhaltigkeitsbericht zu planen und umzusetzen.
Wow, wie schaffst du das die unterschiedlichen Verantwortungen und auch Nachhaltigkeitsthemen zu priorisieren?
Das ist total herausfordernd, da ich zur Zeit an sehr vielen Themen arbeite. Und jetzt kommt noch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz dazu, was auch Aufmerksamkeit braucht. Manchmal muss ich einfach Prioritäten setzen und leider auch Themen wegfallenlassen, die mir sehr am Herzen liegen.
Ist Nachhaltigkeitsmanagerin eigentlich dein Traumjob?
Ja, genau, es ist mein Traumjob! bzw. Herzensjob und ich möchte auch nichts anderes mehr machen. Eigentlich bin ich ja Qualitätsmanagerin, aber irgendwann habe ich für mich entschieden, dass ich ins Nachhaltigkeitsmanagement wechseln möchte. Da für meinem jetzigen Chef das Thema auch wichtig ist, hat er mich dabei immer unterstützt und auch alle Schulungen neben meiner Tätigkeit als Qualitätsmanagerin genehmigt. Dadurch konnte ich mich neben meiner eigentlichen Tätigkeit mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen und mich in diesem Bereich weiterentwickeln. 2024 wurden dann daraus 50% und ab dem 01.01.2025 bin ich dann Vollzeit Nachhaltigkeitsmanagerin. Ich wurde da wirklich super gefördert und bin sehr dankbar dafür.
Du bist wirklich mit Leidenschaft und Überzeugung dabei!
Total, mich beschäftigt Nachhaltigkeit einfach und ich möchte das wir in Zukunft besser mit unseren Ressourcen und dem Planten umgehen. Klimaschutz heißt ja auch Gesundheitsschutz. Wir können dabei alle etwas ändern und zu einem besseren Leben beitragen. Wir müssen uns nur darauf einlassen.
Und daher möchte ich als Nachhaltigkeitsmanagerin Aufklären und Sensibilisieren. Ich gehe als Vorbild voraus, dass sehen dann die anderen und machen dass dann nach. Manche finden das gut, andere halt nicht. Es gibt ja immer Kritiker. Aber im Einzelgespräch bekomme ich dann oft die Rückmeldung „Boa, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Finde ich richtig cool.“ Ich glaube, die meisten finden das gut und merken auch, dass ich das mit Herzblut mache und voll dahinter stehe.
Das Thema Nachhaltigkeit ist aber auch sehr vielfältig und facettenreich.
Absolut, aber viele wissen gar nicht wie vielfältig und facettenreich Nachhaltigkeit ist. Nachhaltigkeit wird immer noch mit Klimaschutz gleichgesetzt. Daher werden soziale Themen nicht immer dazu gezählt. Was ich schade finde, denn soziale Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Daher versuche ich auch durch Workshops oder Aktivitäten, die das soziale Engagement fördern, dieses Thema zu platzieren.
Der Impact des Kurses und praktische Umsetzungen
Was hat dich dazu inspiriert, im vergangenen Frühjahr den Zertifikatslehrgang „Sustainability Transformation Manager“ zu belegen?
Ich habe den Kurs bei Linkedin gesehen und ich wollte unbedingt etwas zur Umsetzung machen. Ich hatte vorher einige Schulung beim TÜV gemacht, die waren aber sehr theoretisch. Mir war es wichtig, dass ich auch etwas praktisches mache und fand es sehr gut, dass man in dem Kurs auch den wirtschaftlichen Aspekt berücksichtigt. Außerdem wollte ich einfach etwas Mindset-mäßiges in dem Kurs haben. Da all dies in dem Kurs war, habe ich mich für diesen entschieden.
Und hat der Kurs dir das gebracht was du dir erhofft hast? Hat er deine Herangehensweise an deine Rolle bei Star Finanz beeinflusst? <
Total. Der Kurs hat mir wirklich viel gebracht. Inzwischen berücksichtige ich nicht nur die ökologischen und sozialen Aspekte, sondern auch die ökonomische und frage mich, ob wir uns das leisten können oder eben nicht. Daher setzten wir auch mal Themen um, die nichts kosten, aber einen Impact aufs Unternehmen oder auf die Mitarbeitenden haben.
Was für Maßnahmen sind dass denn zum Beispiel?
Zum Beispiel einen Digital CleanUp: Hierfür hatten die Mitarbeitende 4 Wochen Zeit ihr E-Mail Postfach aufzuräumen. Oder auch über Teams Wissenshäppchen zur Nachhaltigkeit teilen.
Aktuell haben wir bei einer Weihnachtsaktion von Haneatic Help teilgenommen, wo wir für Kinder in der Ukraine Sachspenden für Weihnachtspäckchen sammeln. Wir mussten dafür nur einen Raum zur Verfügung stellen.
Als nächstes würde ich gerne einen Social Day von einem halben Tag realisieren – als Teamevent oder Bereichsübergreifend. Das ist dann nicht mehr ganz so kostenlos, aber der nächste Schritt. Man muss erstmal klein Anfangen und dann darauf aufbauen. Es ist dabei auch immer wichtig die Mitarbeitenden mit einzubeziehen.
…
Und der zweite Grund, weshalb ich den Kurs machen wollte war, weil ich konkrete Tools haben wollte, wie ich etwas umsetzen kann. Das fehlt ganz häufig bei anderen Kursen für Nachhaltigkeitsmanager. Gerade das Change Management fand ich da ein extrem wichtiges Tool. Insbesondere die Change Architektur hat mir sehr weiter geholfen und inzwischen benutze ich die häufiger. Für mich stehen aber bei allen Aktivitäten, die wir umsetzen wollen, die Mitarbeitenden im Mittelpunkt. Ich überlege mir im Vorfeld, wie ich die besser und auch mehr einbinden kann.
Neu war für mich das Konzept der Masterfrage, was mir aber sehr bei meinen Themen weitergeholfen hat.
Rückblick, Impact und Vision
Wenn du auf deinen beruflichen und persönlichen Werdegang zurückblickst, welche Lektionen hast du dabei gelernt?
Gute Frage. Ich habe viele unterschiedliche Sachen gemacht. Angefangen von einer Ausbildung mit dem Schwerpunkt Chemie, über ein Studium mit Bezug zur Medizintechnik und Qualitätsmanagement und jetzt hin zum Nachhaltigkeitsmanagement. Ich bin die typische Quereinsteigerin. Aber ich auch mag Veränderungen und bin immer offen für neue Themen. Man muss am Ball bleiben und sich weiterentwickeln wollen. Aber man braucht auch manchmal sehr viel Geduld, bis man da ist wo man hin will.
Wer oder was inspiriert dich weiter zu machen in dem Bereich Nachhaltigkeit?
Wer mich inspiriert sind alle, die die Nachhaltigkeitstransformation vorantreiben und ins Tuen kommen. Die sich nicht von den negativen Nachrichten abhalten lassen und einfach weiter machen. Zum Beispiel inspirieren und motivieren mich die Scholars von der Peer School, weil die alle mit voller Leidenschaft ihren Aufgaben nachgehen und ihr wertvolles Wissen untereinander teilen.
Nun zur Abschlussfrage. Was möchtest du noch gerne als Nachhaltigkeitsmanagerin erreichen?
Es gibt so viele Themen, die ich umsetzen, möchte. Aber im Grunde mache ich alles was mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Ich mache wirklich alles 😉
Aber ich glaube, was ich erreichen möchte, ist dass ich überflüssig werde bei der Star Finanz. Ich würde es toll finden, wenn Nachhaltigkeit einfach ein Teil der Star Finanz ist und es von allen gelebt wird. Dann könnte ich zur nächsten Firma gehen und dort unterstützen. Alternative gründe ich mein eigenes Unternehmen mit dem Schwerpunkt Biodiversität oder rette den Planeten vor noch mehr Müll. Auf jeden Fall möchte ich aber für eine gerechtere Welt kämpfen und Menschen und Tieren helfen!
Vielen Dank für das interessante, herzliche und sehr offene Interview. Ich finde es toll, dass du Teil unserer Alumni-Community bist und wünsche dir ganz viel Erfolg bei deiner neuen Vollzeit-Rolle 😉