WHITEPAPER:
NACHHALTIGKEITSTRANSFORMATION
Zukunftsfähiges Wirtschaften: Nachhaltige Strategien für die Unternehmen von morgen
Zukunftsfähiges Wirtschaften: Nachhaltige Strategien für die Unternehmen von morgen
Die Weltwirtschaft befindet sich an einem kritischen Punkt: Die bestehenden wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und politischen Systeme stoßen zunehmend an ihre Leistungs- und auch an ihre Belastungsgrenzen. Diese Grenzen für Entwicklung sind z.B. die Reduktion natürlichen Rohstoffvorkommens, Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, veraltete Infrastruktur, Handelsbarrieren, ineffiziente Unternehmens- und Regierungsführung, soziale und wirtschaftliche Unsicherheiten. Diese Faktoren führen zu einer stark gesunkenen Wettbewerbsfähigkeit der etablierten Industrien.
Das auf grenzenlosem quantitativem Wachstum und Ressourcenausbeutung basierende Wirtschaftsmodell der Nachkriegszeit hat seine Grenzen erreicht und ist in vielen Bereichen in eine Phase der Sättigung und Abschöpfung eingetreten und kann die Anforderungen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nicht mehr adäquat adressieren.
Diese Entwicklung macht deutlich, dass ein fundamentaler Wandel hin zu nachhaltigen und resilienten Wirtschaftssystemen unumgänglich ist. Die Zukunft der globalen Wirtschaft liegt in einer nachhaltigen Wirtschaft.
Das heute vorherrschende neoklassische kapitalistische Wirtschaftsmodell hat seine Wurzeln in der industriellen Revolution des 18. und 19. Jahrhunderts. Technologische Fortschritte, Urbanisierung, Kolonialisierung und Wirtschaftskrisen haben es geprägt und zu seiner heutigen Form geführt. Diese Wirtschaftsweise basiert auf unbegrenztem quantitativem Wachstum und der Gewinnmaximierung. Diese Strategie hat in vielen Bereichen einen Punkt der Sättigung erreicht und kann die Anforderungen sowie Herausforderungen der modernen Welt nicht mehr effektiv meistern.
Die typische S-Kurve (siehe Grafik) veranschaulicht diesen Verlauf: Anfangs befeuern Investitionen und Innovationen den Erfolg eines Systems, aber irgendwann stagniert das Wachstum, während die Kosten weiter steigen. In dieser Phase der Sättigung und Stagnation befinden sich die meisten westlichen Wirtschaftssysteme, es sind nur noch marginale Effiziensgewinne möglich. Der Übergang zu nachhaltigem Wirtschaften bietet enorme Potenziale und ist eine existenzielle Notwendigkeit für Unternehmen, die langfristig erfolgreich und widerstandsfähig bleiben wollen.
Die typische S-Kurve illustriert den Lebenszyklus eines Wirtschaftssystems: Zu Beginn sorgen Investitionen und Innovationen für ein rasches Wachstum, doch im Verlauf flachen die Zuwächse ab, während die Kosten steigen. Diese Sättigungsphase, in der viele westliche Wirtschaftssysteme stecken, lässt nur noch minimale Effizienzgewinne zu. Der Übergang in das Wirtschaftsmodell der Zukunft der Nachhaltigen Wirtschaften bietet enorme Potenziale. Unternehmen, die diese Transformation aktiv angehen, können die Grenzen des aktuellen Systems überwinden und von neuen Wachstums- und Innovationspotenzialen profitieren.
Es wird immer deutlicher, dass das bisherige Wirtschaftswachstum an seine Grenzen stößt. Unser konsumorientiertes Modell wird künstlich aufrechterhalten, doch die Kosten für neue Produkte und Innovationen steigen, während das Interesse der Verbraucher sinkt. Sowohl die planetaren als auch die gesellschaftlichen Belastungsgrenzen sind längst überschritten . Die bestehende Wirtschaftsweise kann die Herausforderungen der Gegenwart nicht mehr bewältigen.
Überschreitung der planetaren Grenzen
zentrale biophysikalische Systeme und Prozesse der Erde, sogenannte „planetare Belastbarkeitsgrenzen“, die zusammen einen sicheren Handlungsraum definieren. Sechs der neun planetaren Grenzen sind nach heutigem Stand (2024) bereits überschritten worden (Quelle). Dies gilt für den Klimawandel; die Überladung mit neuartigen Stoffen; die Veränderung der biogeochemischen Kreisläufe (Stickstoff- und Phosphorkreisläufe); die Veränderung von Süßwassersystemen; die Änderung der Landnutzung und Zustand der Biosphäre.
Earth Overshoot Day
Der Earth Overshoot Day markiert den Tag im Jahr, an dem die Menschheit global alle natürlichen Ressourcen verbraucht hat, die die Erde innerhalb dieses Jahres regenerieren kann. Jahr für Jahr rückt dieser Tag weiter nach vorne, was deutlich zeigt, dass wir mehr Ressourcen konsumieren, als nachhaltig verfügbar sind. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass unsere Art zu wirtschaften langfristig nicht tragfähig ist und dass wir die ökologischen Belastungsgrenzen überschreiten. 2024 hatte die Menschheit am 01. August 2024 alle natürlichen Ressourcen des Jahres aufgebraucht und Deutschland bereits am 02.05.2024. Siehe: https://overshoot.footprintnetwork.org/newsroom/country-overshoot-days/
Menschen unter Druck
Die Belastungen zeigen sich nicht nur ökologisch, sondern auch sozial. Immer mehr Menschen leiden unter Stress, mangelnden Bildungsmöglichkeiten und zunehmenden sozialen Ungleichheiten. Diese Faktoren tragen zu einem ungesunden gesellschaftlichen Klima bei, in dem psychische und physische Belastungen zunehmen. Insbesondere in Unternehmen zeigt sich, dass die Anforderungen an die Mitarbeiter steigen, ohne dass entsprechende Unterstützung oder Ressourcen bereitgestellt werden. Durchschnittlich hat sich ein Arbeitnehmer im Jahr 2023 15,1 Arbeitstage krank gemeldet, also 3 Wochen was ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre von ca. 10 Tagen ist. Es gibt zunehmend mehr Studien die belegen, dass eine steigende Anzahl an Menschen innerlich kündigen, dass der empfundene Stress auf der Arbeit steigt und die Produktivität je Arbeitsstunde im Vergleich sinkt. Dies sind deutliche Anzeichen dafür, dass die heutige Art zu arbeiten nicht mehr zu den heutigen Arbeitnehmern und Rahmenbedingungen zu passen scheint.
Wirtschaftliches Ungleichgewicht und Wachstumsgrenzen
Wirtschaftliches Ungleichgewicht und Wachstumsgrenzen: Die deutsche Wirtschaft ist ebenfalls an ihre Leistungsgrenzen gestoßen. Wir sehen geringes Wirtschaftswachstum, stagnierende oder rückläufige Wohlstandsgewinne, eine Verlagerung oder den Aufschub von Investitionen, erhöhten Kostendruck und sinkende Renditen. Diese Herausforderungen werden durch den zunehmenden Nachfragerückgang verschärft. So ist das reale BIP gegenüber der vor-Corona Zeit nur um 0,7% erhöht (BIP real 2019 vs. 2023). Was zu einem starken Verlust der Kaufkraft geführt hat. Ein weiteres Beispiel für das steigende wirtschaftliche Ungleichgewicht, sind die stark zunehmenden deutschen Staatsschulden, welche eine Rekordhöhe von 2460 Mrd. Euro erreicht haben zum Vergleich (2019: 1899 Mrd Euro). Dies führt dazu, dass 39,4 Milliarden Euro im Bundeshaushalt für den Schuldendienst aufgewendet werden müssen, was ca. 10% des Bundeshaushaltes entspricht.
Siehe: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/38504/umfrage/verbraucherpreisindex-in-deutschland/
Und: https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Oeffentliche-Finanzen/Schulden-Finanzvermoegen/_inhalt.html#234562
Dies führt zu systemischen Herausforderungen und die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels. Unser aktuelles Wirtschaftssystem, das seine Wurzeln in den Boomjahren nach dem Zweiten Weltkrieg hat, stößt zunehmend an seine Grenzen. Es wurde für eine Zeit konzipiert, in der unbegrenztes Wachstum als Schlüssel zum Wohlstand galt und sich wenige Gedanken über die Endlichkeit fossiler Energieträger/Ressourcen und deren Auswirkungen gemacht haben (machen mussten). Heute zeigt sich jedoch, dass dieses System in einer komplexen, globalisierten Welt an seine Belastungsgrenzen stößt. Die Annahme, dass quantitatives Wirtschaftswachstum endlos sein kann, kollidiert mit den realen Begrenzungen unserer Umwelt und den gesellschaftlichen Bedürfnissen.
Dies hat zur Folge, dass die Wirtschaft im Gesamten und die Unternehmen im Einzelnen unter einem enormen Druck stehen, sich zu transformieren. Die dringende Herausforderung besteht darin, neue Modelle und Ansätze zu entwickeln, die eine nachhaltige Wertschöpfung ermöglichen, ohne dabei die Ressourcen unseres Planeten, die sozialen Strukturen und die wirtschaftliche Stabilität zu gefährden.
Wir stehen jetzt also an einer Weggabelung: Gehen wir weiter auf dem ausgetretenen Pfad der alten Modelle oder wagen wir den Sprung zu einem neuen Wirtschaftsmodell, das in die heutige Zeit passt?
Die Begrenztheit unseres derzeitigen Wirtschaftssystems ist eine Einladung, Wirtschaft völlig neu zu denken. Es gilt, ein Modell zu entwickeln, das innerhalb ökonomischer, sozialer und planetarer Grenzen agiert und uns somit leistungsfähiger macht.
Unternehmen, die die Zeichen der Zeit erkennen und sich frühzeitig auf den Weg der Nachhaltigkeitstransformation begeben, können nicht nur ihre Wettbewerbsposition stärken, sondern auch neue Märkte erschließen, Innovationen vorantreiben und langfristige Stabilität sichern. Die Nachhaltigkeitstransformation ist eine strategische Notwendigkeit, um die Herausforderungen von heute in Chancen für morgen zu verwandeln.
Nachhaltige Unternehmen treiben Innovation voran, fördern kreative Lösungen und nutzen neue Technologien. Frühzeitige Investitionen in Nachhaltigkeit verschaffen Wettbewerbsvorteile durch Effizienz, Kostensenkung und Erschließung neuer Märkte.
Nachhaltigkeit kann im B2B-Bereich zu stärkeren Kundenbeziehungen führen, da Geschäftspartner zunehmend auf resiliente und zukunftsfähige Lieferketten achten. Indem Unternehmen effiziente Lösungen und kreislauffähige Produkte anbieten, helfen sie ihren Kunden, Betriebskosten zu senken.
Nachhaltigkeit wirkt sich positiv auf Mitarbeiterbindung und -motivation aus, da immer mehr Fachkräfte Wert auf eine wirkungsvolle Tätigkeit in einem verantwortungsbewussten Unternehmen legen. Das Unternehmen steigert seine Attraktivität als Arbeitgeber, was die Gewinnung und Bindung qualifizierter Mitarbeiter erleichtert. .
Nachhaltige Unternehmen profitieren von besseren Kapitalzugängen, denn Investoren legen immer mehr Wert auf ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Das bedeutet, dass Firmen mit nachhaltigen Geschäftsstrategien größere Chancen auf Finanzierung und starke Investoren haben.
Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen sind besser gewappnet gegen Risiken durch Umweltveränderungen, neue Gesetze (CSRD, Lieferkettensorgfaltspflichten Gesetz ects.) und gesellschaftliche Erwartungen. Durch zukunftsorientierte Praktiken verringern sie ihre Abhängigkeit von knappen Ressourcen und sichern ihre Resilienz und damit ihre langfristige Stabilität.
In einer Welt, in der unternehmerischer Fortschritt mit sozialer und ökologischer Verantwortung verknüpft ist, bietet die nachhaltige Wirtschaft eine dynamische Plattform für Unternehmen, sich zu transformieren und innovativ zu gestalten. Anstatt Nachhaltigkeit als lästige Zusatzlast zu betrachten, erkennen viele kluge Unternehmen die strategischen Vorteile und das Potenzial für nachhaltigen Erfolg. Durch die Chancen der Nachhaltigkeit profitieren Unternehmen nicht nur finanziell, sondern legen auch den Grundstein für eine lebenswerte Zukunft kommender Generationen.
Es gibt drei mögliche Strategien dem Wandel zu begegnen…
Einige Unternehmen entscheiden sich, die Zeichen der Zeit zu ignorieren und halten an traditionellen Geschäftsmodellen fest, ohne ihre Praxis an neue Nachhaltigkeitsstandards anzupassen. Dieser kurzfristig verlockende Weg des geringsten Widerstands erfordert keine sofortigen Investitionen.
Konsequenzen des Ignorierens:
Einige Unternehmen erkennen zwar die Notwendigkeit des Wandels, zögern jedoch, diesen umzusetzen.
Konsequenzen des Verzögerns:
Wer aktiv handelt, integriert Nachhaltigkeit in das Kerngeschäft und führt mit innovativen Ansätzen die Branche an.
Konsequenzen des aktiven Agierens:
Entweder ignorieren Sie die aktuellen Realitäten und riskieren dabei kostspielige Anpassungen, oder sie nutzen die Chancen der nachhaltigen Wirtschaft und schreiten aktiv voran. Der Weg in die Zukunft erfordert Mut, Innovation und Engagement, bietet jedoch immense Vorteile: Resilienz, Wettbewerbsfähigkeit und positiven gesellschaftlichen Einfluss. Die Entscheidung für Nachhaltigkeit ist mehr als eine unternehmerische Strategie – sie ist eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Planeten.
Außerdem ist es entscheidend, den richtigen Zeitpunkt für den Übergang vom traditionellen Wirtschaftsmodell zu nachhaltigen Geschäftsmodellen zu bestimmen, um in der Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und die Risiken der Untätigkeit zu minimieren.
Um eine nachhaltige Transformation effizient zu beginnen, können Unternehmen auf drei Wege bauen:
Sie sind interessiert, aber noch nicht sicher welche Weiterbildung die Richtige für Sie ist? Vereinbaren Sie gerne gleich ein kostenloses Beratungsgespräch oder besuchen Sie unsere Info-Sessions und entdecken Sie Ihren Weg zur unternehmerischen Nachhaltigkeit.