Vom Nachhaltigkeitsmanager zur Sustainability Transformation Manager: Warum jetzt ein neues Rollenverständnis gefragt ist

Eine Entwicklungsmöglichkeit für Nachhaltigkeitsverantwortliche und wirkungsorientierte Business Developer.

Immer häufiger beobachten wir: Fach‑ und Führungskräfte im Nachhaltigkeitsbereich erleben eine Umbruchphase. Die Position der klassischen Nachhaltigkeitsmanager wird häufig gekürzt, neu bewertet oder schlichtweg gestrichen – obwohl Nachhaltigkeit doch gerade jetzt so dringend gebraucht wird. Warum gerade dieser scheinbare Widerspruch?

Ganz einfach: Weil die Rolle, wie sie bislang oftmals verstanden wurde, nicht mehr reicht. Unternehmen stehen nicht mehr nur vor der Herausforderung, ESG‑Berichte zu liefern oder Risiken zu begrenzen – sie müssen sich transformieren. Und genau dafür braucht es eine andere Rolle: den Sustainability Transformation Manager.

Warum die klassische Rolle an ihre Grenzen stößt

Das traditionelle Rollenverständnis vieler Nachhaltigkeitsmanager*innen lässt sich wie folgt charakterisieren:

  • Fokus auf Compliance, Reporting, Risikoabsicherung.
  • Nachhaltigkeit als Add‑on oder Nebenaufgabe im Unternehmen.
  • „Nachhaltigkeitsabteilung“ oft außerhalb der Kerngeschäftsprozesse.
  • Kurzfristige Maßnahmen (z. B. Energiesparen, Recycling) mit geringer Wirkung auf Geschäftsmodell oder Kultur.
  • Management der Altlasten und Aufbereitung von Daten – sehr operativ und reaktiv.

Die Rahmenbedingungen haben sich geändert:

  • Planetare Grenzen und soziale Anforderungen rücken massiv in den Fokus.
  • Gesetzgebung, Reportingpflichten und Stakeholder‑Erwartungen wachsen – Organisationen sind gezwungen, nachhaltige Wirkung zu erzielen statt nur darüber zu berichten.
  • Märkte und Geschäftsmodelle verändern sich.
  • Mitarbeitende, Kunden, Investoren verlangen echte Veränderung und Purpose.

Diese Haltung war und ist wichtig: Sie hat dazu beigetragen, dass das Thema Nachhaltigkeit überhaupt in Unternehmen Gehör fand. Doch sie genügt nicht mehr. Wenn Nachhaltigkeit weiterhin nur „verwaltet“ wird, entsteht eine Diskrepanz: Die Ambition ist hoch, die Wirkung jedoch gering und entsprechend eine enorme Enttäuschung auf Seiten der Kunden, der Nachhaltigkeitsmanager und Unternehmern. Genau hier liegt die Notwendigkeit:

Transformation statt Verwaltung

Zwei Rollen im Vergleich – der Sprung hin zur Gestalterrolle

Diese Gegenüberstellung zeigt klar: Es geht nicht um eine kleine Optimierung – sondern um einen Rollenwechsel. Der klassische Nachhaltigkeitsmanager war und ist wichtig, aber die Anforderungen verlangen heute mehr: eine neue Generation von Gestaltern.

Was genau bedeutet die Rolle des Sustainability Transformation Managers?

  1. Nachhaltigkeit ins Kerngeschäft integrieren

Anstatt Nachhaltigkeit lediglich als Sonderthema zu behandeln, übernimmt die neue Rolle eine aktive Teilhabe an der strategischen Ausrichtung: Geschäftsmodelle werden auf ihre Nachhaltigkeitswirkung geprüft und weiterentwickelt – mit Blick auf Markt, Produkt, Service und Wertschöpfungskette.

2. Systemisches Denken & unternehmerisches Handeln

Transformation heißt: Verbindungen herstellen – zwischen Umwelt, Gesellschaft und Ökonomie. Und zwischen Abteilungen, Funktionen und Stakeholdern. Der Sustainability Transformation Manager arbeitet interdisziplinär, vernetzt und mit unternehmerischem Denken: Chancen erkennen, Innovationen vorantreiben, Veränderung gestalten.

3. Kultur & Menschen als zentrale Hebel

Technische Maßnahmen sind wichtig – aber ohne Kulturwandel passiert wenig. Die Rolle versteht Mitarbeitende als Mitwirkende, nicht nur Ausführende. Change‑Prozesse werden geführt, Beteiligung ermöglicht und Kompetenzen entwickelt. Nachhaltigkeit wird so Teil des Unternehmensalltags.

4. Nachhaltigkeit als wirtschaftliche Chance

Der Sustainability Transformation Manager denkt selbstverständlich auch betriebswirtschaftlich. Er oder sie erkennt, dass Nachhaltigkeit kein Kostentreiber, sondern ein Innovationstreiber und Wachstumsmotor sein kann:

  • Neue Geschäftsmodelle entstehen durch zirkuläre Prinzipien, Sharing-Modelle, nachhaltige Dienstleistungen.

  • Marktpotenziale eröffnen sich durch veränderte Konsumentenansprüche und ESG-Investitionskriterien.

  • Wettbewerbsvorteile entstehen durch transparente, werteorientierte Positionierung.

  • Kosteneinsparungen durch Ressourceneffizienz und langfristige Risikominimierung steigern die Rentabilität.

Warum der Wandel jetzt so dringend ist

  • Unternehmen, die weiterhin nur im alten Modus agieren, verlieren Marktanteile, Talente und Relevanz.
  • Die Kosten von Untätigkeit oder Verzögerung steigen: Umstellungen werden teurer, Risiken größer.
  • Die Ressourcen‑, Klima‑ und Sozialkrise zeigen: Es geht nicht mehr darum, etwas weniger falsch zu machen – sondern etwas ganz neu zu denken.
  • Mitarbeitende fordern Sinn, Teilhabe und Wirksamkeit – das alte Rollenbild reicht hier nicht mehr aus.

Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Mut zur umfassenden Nachhaltigkeitstransformation.

Was bedeutet das konkret für Fach und Führungskräfte?

Schritt 1: Reflexion der eigenen Rolle

  • Prüfen Sie: Woran arbeiten Sie? (Reporting vs. Gestaltung)
  • Wie stark sind Sie in Stategie und Geschäftsentwicklung eingebunden?
  • Welche Hebel stehen Ihnen zur Verfügung – und welche nicht?

Schritt 2: Kompetenzprofil erweitern

  • Lernen Sie strategisches Denken, Geschäftsmodellinnovationen, Veränderungsprozesse.
  • Entwickeln Sie Fähigkeiten im systemischen Arbeiten, Stakeholdermanagement, Kulturentwicklung.
  • Vernetzen Sie sich über Disziplinen hinaus.

Schritt 3: Wirkung maximieren

  • Setzen Sie auf Maßnahmen mit klarer Wirkung.
  • Etablieren Sie eine Messung, die Steuerung ermöglicht und sichtbar macht, wie sich das Unternehmen entwickelt.
  • Binden Sie Menschen ein – Mitarbeitende, Führungskräfte, Stakeholder.

Schritt 4: Positionierung und Sichtbarkeit

  • Vermitteln Sie Ihren neuen Wert: Nachhaltigkeit als Wachstumsmotor, Resilienztreiber, Innovationsfeld.
  • Kommunizieren Sie klar Ihre Rolle: Sie sind nicht die „Nachhaltigkeitsabteilung“, Sie sind Teil der Veränderung.
  • Suchen Sie bewusst Projekte mit Hebelwirkung, die zeigen: Nachhaltigkeit zahlt auf die Bottom Line ein

Fazit: Der richtige Zeitpunkt ist jetzt

Die Rolle des klassischen Nachhaltigkeitsmanagers war und bleibt wichtig. Doch die Zeit hat sich verändert – und damit auch die Anforderungen.

Wenn Sie Ihr Unternehmen fit für die Zukunft gestalten wollen, dann ist der Weg zum Sustainability Transformation Manager Ihre nächste Station.

Zertifikats-Badge der transform academy für den Sustainability Transformation Manager